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Über mich

Nähsucht

„Ich nähe seit ich denken kann!“ kommt ungefähr hin.  Meine ersten Nähprojekte waren Kissen. Hunderte Kissen. Überwiegend in Herzform, die meisten hat vermutlich meine große Schwester erhalten.

Die folgenden Jahre habe ich nur praktisches genäht. Hier eine Hose umgenäht, dort eine aufgeplatzte Naht geschlossen. Meine erste richtige Nähmaschine bekam ich von  meiner großen Schwester zum 19. Geburtstag.

Das erste richtige Genähte war ein Kuscheltier für meine Tochter. Sie war noch nicht auf der Welt, aber ich wollte ihr etwas besonderes schenken. Ich habe stundenlang gemalt, geschnitten und Nähte aufgetrennt. Das erste mal nach Schnittmuster nähen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich hatte etwas hergestellt, dass ich nicht verstecken musste. Ich war so überglücklich. Mein Körper hat so viele Glückshormone ausgeschüttet und die machen einfach süchtig.

Eine Prinzessin braucht eine Krone

Nicht nur eine Krone, sondern Röcke, Flügel, Kleider und jede Menge Chi-Chi. „Mama ich möchte zum Fasching Nemo sein. Dieser Satz hat mir wirklich Angst gemacht. Ein Fisch? Mit Flosse? Wie mach ich dass denn? Als das Schnittmuster auf dem Boden lag, stand mir wirklich Angstschweiß im Gesicht. Aber ich habe es geschafft. Ohne Fehler, mit Reißverschluss und Kapuze. Seitdem traue ich mich an fast alles. Es folgte ein Hexen-, Indianerin-, Ninja und ein Seesternkostüm. Das Hexenkostüm ging auch als Vampirkostüm durch.

Patchworkdecken 

Das Bett meiner Großmutter habe ich nie ohne Tagesdecke gesehen. Wirklich schöne Patchworkdecken sieht man in den Film „ein amerikanischer Quilt“. Es gibt tausende Möglichkeiten sich seine Decke individuell zu gestalten.  Meine erste habe ich für meinen Sohn genäht. Wenn man einmal dahinter gekommen is, klappt es ganz gut.

Dann folgte eine für meine Tochter. Sie durfte sich die Stoffe selbst aussuchen. Sie war sehr aufgeregt und hat mich jeden Tag gefragt: Ist meine Decke schon fertig? Eine wirkliche Herausforderung war jedoch die Hochzeitsdecke für meine Freundin. Die Decke war am Ende so groß, dass ich Probleme hatte sie zu spannen. Stolze 240 x 260 cm.

Ich war ein Näh-Rebell

Nähte versäubern oder auseinander bügeln? Nähgarn farblich passend zum Stoff? Stoffe vorwaschen? Alles Zeitfresser. Heute sehe ich dass auch alles ein wenig anders. Aber meine Nähte bügel ich immer noch nicht auseinander. Wenn man beim Nähen darauf achtet, sie immer in die gleiche Richtung zu legen, wird die Patchworkdecke auch gleichmäßig.

Nähen für den Guten Zweck: Gib Stoff gegen Krebs

Im Oktober 2014 traf ich im www die wundervolle Scarlett. Das Schicksal meinte es nicht gut mir ihr, denn ihr kleiner Sohn erkrankte an Krebs. Ich traf sie in einer Facebook-Schneidergruppe, sie war auf der Suche nach einem Mützenschnitt. Ihrem kleinem Schatz sollten bald die Haare ausfallen. Berührt und erstarrt, mit tausend Gedanken an meine eigenen Kinder, durfte ich miterleben wie aus der Not heraus die Aktion: Nähen für die Kinder und Jugendkrebsstation UKE entstand. Betroffene Mütter, freiwillige Helfer, Fremde, gute Menschen schlossen sich zusammen, um den Kindern und Jugendlichen den Klinikaufenthalt ein wenig „BUNTER“ zu gestalten. Wir nähen Mützen, Leseknochen, Hickibeutel, Klemmschützer, Sichtschützer für die Gitterbetten und viele schöne Dinge. Wir sind in wenigen Wochen weit über 400 Mitglieder geworden, nicht jeder von uns kann nähen. Es wird auch gestrickt, gehäkelt und gebastelt. Viele spenden einfach nur Stoff, denn jeder Meter zählt. Man mag sich jetzt fragen: Wie viele Mützen braucht so eine Klinik? Wir reden hier von rund 600 Kindern pro Jahr. Diese Gruppe ist für mich eine Bereicherung. Man kann nichts gegen diese Krankheit tun aber man kann helfen, das Leid für einige Augenblicke auszublenden.

https://www.facebook.com/Farbenfroh.und.buntgenaeht.fuers.UKE/

Wissen weiter geben

Ich kann nähen. Aber bin ich ein Profi? Es ist wie überall im Leben, man lernt nie aus. Ich hatte am Anfang niemanden der mir Tipps und Tricks zeigen konnte. Google und YouTube Videos kamen erst später.  Noch heute habe ich sehr oft den Aha-Effekt. Man entwickelt mit den Jahren seine eigenen Marotten. Ich nähe nie niemals mit Schuhen. Ein Fuß muss immer nackt oder barfuß sein 😀  Mittlerweile zeige ich anderen wie man die Maschine einfädelt, oder eine Wendenaht schließt. Und das macht mir genauso viel Spaß wie das Nähen selbst. Wer weiß, vielleicht gebe ich mal einen Nähkurs.

Das wichtigste ist: Ruhe bewahren!